Wenn es um politische und gesellschaftliche Magazine geht, dann haben die drei großen Zeitschriften noch immer eine marktbeherrschende Stellung: An Spiegel, Focus und Stern kommt so schnell keiner vorbei.
Der Spiegel galt lange Zeit als das kritische Wochenmagazin, mit einer linksliberalen Ausrichtung. In den Nachkriegsjahren beobachtete Verleger Rudolf Augstein kritische die Machenschaften der CDU -Regierung, was sogar zur Spiegel-Affäre führte, in die der CSU-Politiker Franz-Josef Strauß verwickelt war. Heute hat sich der Spiegel einer breiteren Leserschaft geöffnet und ist etwas weniger akademisch geworden. Noch immer aber gibt es die Spiegel-Schreibe: Fast alle Artikel werden von Spiegel-Redakteuren auf den Spiegel-Stil gebracht.
Der Stern war immer auch ein politisches Magazin, stellte aber meistens Gesellschaftsthemen in den Vordergrund und hatte eine eher linksliberale Ausrichtung. In den 70 und 80er Jahren provozierte der Stern gerne mit Titelbildern nackter Frauen. Einen großen Skandal gab es als sich die ihm verkauften Hitler-Tagebücher als Fälschung herausstellten. Heute hat der Stern einiges an Auflage verloren, spielt aber immer noch eine gewisse Rolle in der Zeitschriften-Landschaft.
Der Focus wurde als Konkurrenz zum Spiegel ins Leben gerufen und versuchte sich mit dem Werbespruch „Fakten, Fakten, Fakten“ vom eher beschreibende und hintergründigen Journalismus des Spiegels abzusetzen. Macher Helmut Markwort setzte auf viele Kästen und Grafiken und wollte ein modernes neues Magazin schaffen. Gelungen ist ihm das nur teilweise, der Focus wurde nie so ernst genommen wie der Spiegel, erreichte aber auch neue Leserschichten.
Im Gesellschaftsjournalismus ist Die Bunte nach wie vor tonangebend und hat fast so viele verkaufte Exemplare wieder Focus. Die Berichterstattung beschränkt sich im Wesentlichen auf Berichte über Prominente und aktuelle Gesellschaftsthemen. Politik kommt selten vor und wenn denn meisten als Story über die handelnden Personen. Die Bunte machte den Medienkonzern von Burda bekannt und ist heute noch das Flaggschiff des Unternehmens. Wegen seiner Promi-Berichterstattung musste die Bunte immer wieder vor Gericht gehen und verstieß auch immer wieder gegen den Pressekodex.